Kategorien
Projekte

»Aggreys Traum«

Die Idee für die Grün­dung der FREELENS Foun­da­tion kam bere­its Ende 2010 auf, als FREELENS Mit­glieder spon­tan in kürzester Zeit 455 Euro für Aggrey Mboya Kharon­do in Mom­basa spende­ten. Im Jahr zuvor hat­te Uwe H. Mar­tin im FREELENS Mag­a­zin unter dem Titel »Aggreys Traum« über den keni­an­is­chen Fotografen berichtet, der in den Gassen und am Strand von Mom­basa fotografiert und durch seine Ein­nah­men eine Schule für bedürftige Kinder aus der Nach­barschaft unter­hält.

Die Nach­barschaft ist von großer Armut geprägt. Dicht gedrängt leben die Men­schen hier in ein­fach­sten Ver­hält­nis­sen, die meis­ten von ihnen in selb­st­ge­baut­en Hüt­ten ohne Wasser­an­schluss und Toi­lette. Staatliche Schulen gibt es viel zu wenige und die meis­ten Fam­i­lien kön­nen es sich nicht leis­ten, ihre Kinder auf Pri­vatschulen zu schick­en. 2005 grün­de­ten Aggrey und seine Frau Rebek­ka daher die Reb­by Junior School und rück­en seit­dem mit ihrer elfköp­fi­gen Fam­i­lie in drei Zim­mern noch enger zusam­men.

Durch eine Grun­dausstat­tung an Schul­büch­ern kön­nen nun die Klassen eins bis fünf unter­richtet wer­den. [Foto: Uwe H. Mar­tin]

2010 plante Uwe H. Mar­tin eine weit­ere Reise nach Mom­basa – und wollte dieses Mal »Aggreys Traum« ver­wirk­lichen: eine Dig­italk­a­m­era und ein Druck­er soll­ten ihm ermöglichen, sein Geschäft weit­er auszubauen. Mit dem neuen Equip­ment kön­nte er seine Fotos direkt am Strand druck­en und auch Tourist*innen anbi­eten – und so statt 50 Cent einen Euro pro Bild bekom­men. »Ver­stehst du?« hat­te Aggrey ein­mal mit leuch­t­en­den Augen gefragt: »Ich kön­nte dann endlich allen Kindern in der Schule jeden Mor­gen satt zu Essen geben!«

Durch die von Uwe H. Mar­tin ini­ti­ierte Spen­den­ak­tion – außer den FREELENS Mit­gliedern spende­ten auch Leser*innen und Redak­tion des foto­fo­rum, Canon sowie Fam­i­lie und Fre­unde des Fotografen – kon­nten Aggrey im Dezem­ber 2010 schließlich eine gebrauchte Canon Dig­italk­a­m­era mit Objek­tiv, ein Blitz, ein Foto­druck­er, Farb­pa­tro­nen und Papi­er sowie ein Lap­top über­re­icht wer­den. Mit Hil­fe der Geld­spenden kon­nten außer­dem Schul­büch­er sowie Holz für Schul­bänke und ‑tafeln bere­it­gestellt wer­den.

Eine der selb­st­ge­baut­en Tafeln wird gestrichen. [Foto: Uwe H. Mar­tin]

Aggrey hat in der Zwis­chen­zeit sein Haus weit­er aus­ge­baut und ver­mi­etet einige Räume – unter anderem, um die Finanzierung der Lehrer*innengehälter zu sich­ern. Außer­dem spart er für einen Stro­man­schluss: »Dann kann ich mehr Miete für die Zim­mer ver­lan­gen. Aber noch wichtiger ist, dass wir dann neben den Kindern abends auch die Eltern unter­richt­en kön­nen.« Bere­its jet­zt hat sich sein Haus zum sozialen Zen­trum Shau­ri Yakos entwick­elt.

Um Pro­jek­te wie dieses auch in Zukun­ft zu unter­stützen, wurde die FREELENS Foun­da­tion gegrün­det. Denn wie an »Aggreys Traum« deut­lich wird, kön­nen auch kleine Verän­derun­gen, die zunächst nur Einzelper­so­n­en betr­e­f­fen, die Lebens­be­din­gun­gen viel­er Men­schen verbessern.