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Chile erwacht – Solidarität mit den verlorenen Augen

Manch­mal sind es Kleinigkeit­en, die das Fass zum über­laufen brin­gen. So auch im Okto­ber 2019 in Chile. Eine, aus manch­er Sicht ger­ingfügige, Fahrpreis­er­höhung brachte die Men­schen in Aufruhr und junge Chilen:innen begehrten gegen das seit 30 Jahren regierende neolib­erale Sys­tem auf. Die Gräben zwis­chen den 1% Besitzen­den und den vielfach unter der Armutsgren­ze leben­den Men­schen wur­den immer tiefer. Es kam zu gewalt­samen Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Demonstrant:innen und mil­itärisch aus­gerüsteter Polizei.

Eine Gruppe junger Fotograf:innen hält die Tra­di­tion der Aso­ciación de Fotó­grafos Inde­pen­di­entes (AFI) – Vere­ini­gung unab­hängiger Fotograf:innen – während der Mil­itärdik­tatur am Leben. Sie doku­men­tieren die Über­griffe von Polizei, Mil­itär und Regierungsstellen im heuti­gen Chile. Zahlre­iche Men­schen­rechtsver­let­zun­gen kon­nten so für die Zukun­ft fest­ge­hal­ten wer­den.

Einige Kolleg:innen riskierten hier­bei ihre Gesund­heit und ihr Leben, denn die Polizei set­zte mas­siv scharfe Muni­tion gegen die Demonstrant:innen ein. Mit Schrot­gewehren schossen sie auch auf Fotograf:innen, ver­let­zten viele von ihnen schw­er. Einige haben ganz oder teil­weise ihr Augen­licht einge­büßt, so auch die Fotografin Nicole Kramp Caifal. Sie ver­lor mehr als 85% ihrer Sehkraft im linken Auge.

Zusam­men mit dem deutsch-chilenis­chen Kol­le­gen José Giribas haben die Fotografinnen Nicole Kramp Caifal und Mon­i­ca Segu­ra-Mar­quez das Crowd­fund­ing-Pro­jekt »Sol­i­dar­ität mit den ver­lore­nen Augen« ges­tartet, durch das Geld für die Opfer der Polizeige­walt sowie notwendi­ge Oper­a­tio­nen gesam­melt wurde. Die FREELENS Foun­da­tion hat dieses Vorhaben finanziell unter­stützt.

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