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»Ich möchte nicht nur Bilder mitnehmen«

Nora Bibel ist freie Fotografin und lebt in Berlin. Im ver­gan­genen Jahr bewil­ligte die VG Bild-Kun­st ihren Antrag auf ein Stipendi­um: »Myan­mars dri­ving force – von ein­er Mil­itärdik­tatur zur Demokratie«. Kurz nach Wei­h­nacht­en machte sie sich also auf nach Myan­mar, ein Land im Wan­del.

Und sie wollte mehr als nur eine Geschichte fotografieren. Nicht nur Bilder »mit­nehmen«, son­dern auch etwas mit­brin­gen. So konzip­ierte sie für die Zeit ihres Aufen­thalts in Myan­mar zwei foto­gra­fische Work­shops, um ihr fotografis­ches Wis­sen mit jun­gen ange­hen­den Kün­stlern zu teilen. Als Koop­er­a­tionspart­ner fand sich mit dem New Zero Art Space eine Ein­rich­tung, die sich auf­grund der des­o­lat­en Sit­u­a­tion der Uni­ver­sitäten im Land darum bemüht, eine bessere Aus­bil­dung für junge Stu­den­ten anzu­bi­eten. Auch die FREELENS Foun­da­tion unter­stützte Nora Bibel in ihrem Anliegen.

[Foto: Nora Bibel]

Fokussiert auf sub­jek­tive Doku­men­tar­fo­tografie, brachte sie den Teil­nehmern des ersten Work­shops im Jan­u­ar 2014 zunächst einige tech­nis­che Grund­la­gen bei und stellte ihre eigene Arbeit sowie ver­schiedene foto­gra­fische Posi­tio­nen der Doku­men­tar­fo­tografie vor. In der Folge real­isierte sie mit den Teil­nehmern in den Straßen Yan­gons dann kleine per­sön­liche Serien zu dem The­ma »Die Demokratisierung des Lan­des und ihre Auswirkun­gen aufs Pri­vate«. Nach der Sich­tung der Bilder wurde schließlich eine kleine Ausstel­lung konzip­iert, die ihren Weg nun sog­ar ins Goethe-Insti­tut in Yan­gon gefun­den hat!

[Foto: Nora Bibel]

Am Dien­stag, den 11. Feb­ru­ar 2014 eröffnete Bun­de­spräsi­dent Joachim Gauck zusam­men mit dem Präsi­den­ten des Goethe-Insti­tuts Klaus-Dieter Lehmann die neue Zweig­stelle. Bere­its in den Jahren 1959–1962 hat­te es in Yan­gon ein Goethe-Insti­tut gegeben, welch­es jedoch unter der Mil­itärdik­tatur Ne Wins 1962 geschlossen wer­den musste. Die Ausstel­lung »3+1: What does Democ­ra­cy mean to you?«, die vom 12.–18. Feb­ru­ar läuft, ist Teil des Kul­tur­pro­gramms myan­marisch­er und deutsch­er Kün­stler, welch­es den Fes­takt der Wieder­eröff­nung begleit­et. Zusät­zlich wird die Ausstel­lung vom 22.–28. Feb­ru­ar im Art Space New Zero zu sehen sein.

Wie vielfältig die ent­stande­nen Arbeit­en sind, zeigt der Ausstel­lungskat­a­log des Art Space New Zero.

Wir freuen uns über diesen schö­nen Erfolg des ersten Work­shops und sind schon ges­pan­nt, welche Ergeb­nisse und Entwick­lun­gen der zweite Work­shop in Man­dalay brin­gen wird.