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»Subjective Photography« in Mandalay

Nora Bibel ist glück­lich: »Es hat mir sehr viel Spaß gemacht – und den Teilnehmer*innen auch. Vor allem die Mönche waren so wiss­be­gierig und haben alles immer gle­ich ver­sucht umzuset­zen.« Nach­dem sie bere­its im Jan­u­ar einen Work­shop in Yan­gon erfol­gre­ich durch­führte – der sog­ar in ein­er Ausstel­lung im dort neu eröffneten Goethe-Insti­tut mün­dete – fand Mitte Feb­ru­ar der zweite von der FREELENS Foun­da­tion unter­stützte Fotografie-Work­shop in Man­dalay statt.

Viele der Teilnehmer*innen waren zuvor noch kaum mit Fotografie in Berührung gekom­men. [Foto: Nora Bibel]

Ver­anstal­tung­sort war das 2007 von der Kün­st­lerin Kyan Yee und ihrem Mann Arr Lone eröffnete Dream­land Art Stu­dio, das sich in Man­dalay mit­tler­weile als wichtiger Ort für zeit­genös­sis­che Kun­st etabliert hat. Zum Work­shop im Zen­trum Myan­mars kamen ins­ge­samt 15 Teilnehmer*innen, unter ihnen fünf Mönche. Da die Vor­bil­dung der Teilnehmer*innen sehr het­ero­gen war, set­zte Nora bei diesem Work­shop an der Basis an und konzen­tri­erte sich vor allem darauf, den Mönchen das Wis­sen und die Inspi­ra­tion um die Fotografie zu ver­mit­teln.

Die Aus­bil­dung in Myan­mar ist ins­beson­dere auf dem Land sehr schlecht, sodass viele Kinder in Kloster­schulen von Mönchen unter­richtet wer­den. Diese kön­nen daher als Wis­sensträger Myan­mars gel­ten, was ihrer Teil­nahme an dem Work­shop eine beson­dere Bedeu­tung und Wichtigkeit ver­lei­ht. Denn: »Je mehr All­ge­mein­wis­sen diese haben, desto bess­er kön­nen sie das dann natür­lich streuen«, so Nora Bibel.

Vor allem die Mönche waren mit viel Engage­ment dabei. [Fotos: Nora Bibel]

Da es in Man­dalay bish­er kaum Ange­bote in diesem Bere­ich gibt und der Zugang zu Kun­st und Fotografie vie­len Men­schen nicht gegeben ist, kon­nte es sich bei diesem Work­shop nur um einen Anfängerkurs han­deln. Während in Yan­gon in kurz­er Zeit eine eigen­ständi­ge Ausstel­lung ent­stand, waren es hier vielmehr Fin­gerübun­gen – die jedoch zumin­d­est ein­er kleinen Gruppe den Anstoß gab, sich näher mit Fotografie und deren Aus­drucksmöglichkeit­en zu beschäfti­gen.

170 Filme ver­brauchte Nora Bibel für ihr eigenes Pro­jekt in Myan­mar. Zurück nach Deutsch­land kam sie mit dem Gefühl, dass ihre Arbeit dort unbe­d­ingt noch weit­erge­führt wer­den müsse. Das bet­rifft auch die lehrende Tätigkeit, die sie mit den zwei kurzen Work­shops begann und unbe­d­ingt fort­set­zen möchte.